19. Februar 2003
Bündnis der Bürgerinitiativen
kommentiert Fraport Studie:
„Die Zukunft des Frankfurter Flughafens“
„Die vermeintlich überwältigende
Zustimmung der Bevölkerung zum Ausbau, die das Fraport Management
in diese Studie hineininterpretiert hat, erweist sich bei genauer
Untersuchung als
reiner Zweckoptimismus, mit dem die wahren Erkenntnisse verschleiert
werden sollen“, bewertet der BI-Sprecher die Studie, die
der Presse vergangene Woche vorgestellt wurde.
Es zeigt sich nämlich eine zunehmend
kritische Haltung der Bevölkerung der Rhein-Main-Region gegenüber
der Ausbau-planung in dieser 3. Wiederholungsbefragung, die das
Institut Polis im Auftrag der Fraport AG durchführte.
Dieses Ergebnis ist deswegen bemerkenswert,
weil das Untersuchungsgebiet so weiträumig (von Friedrichsdorf
bis Gernsheim und von Mainz bis Babenhausen) abgegrenzt wurde,
dass die überwiegende Mehrzahl der befragten Personen Fluglärm
nur bei Urlaubs- oder Geschäftsreisen, nicht aber als Dauerbelastung
in der Kernzone einer Einflugschneise erlebt.
Die höchste Zustimmung zum Flughafenausbau
wurde 1999 mit 61 % gemessen. Im Jahr 2002 waren nur noch 51 %
der Wohn-bevölkerung für den Ausbau.
Der Vergleich mit den 1999 gemessenen Daten
zeigt:
Trotz der falschen Prämisse, die Kapazitäten des Flughafens
seien 2003 erschöpft, waren 2002 nur 47 % für einen
Ausbau, „[...]damit der Flughafen auch in Zukunft eine Rolle
im Konzert der internationalen Flughäfen spielen kann.“
1999 waren noch 57 % der Befragten dieser Meinung.
Die Zustimmung zu dem Statement „[...]man
sollte den Flughafen so lassen wie er jetzt ist und nicht ausbauen“
hat sich von 27 % im Jahr 1999 auf 36 % im Jahr 2002 erhöht.
Natürlich wird der Flughafen Frankfurt
als bedeutender regionaler Wirtschaftsfaktor gesehen, doch trotz
aller Ängste vor Arbeits-losigkeit und Stellenabbau sagen
59 % der Befragten: „Es wäre besser, den Flugverkehr
auf mehrere deutsche Flughäfen zu verteilen[...]statt ihn
immer mehr auf Frankfurt zu konzentrieren.
Ein Grund für die kritische Haltung
gegenüber dem Ausbau dürfte die Erfahrung sein, dass
die Lärmbelastung innerhalb der letzten 10 Jahre erheblich
gestiegen ist. Diese Steigerung der Lärmbe-lastung wurde
1999 nur von 25 % der Befragten wahrgenommen, 2002 jedoch waren
es 47 % aller Befragten.
Der BI-Sprecher fragt: „Wie antworten
die direkt vom Fluglärm Betroffenen, die in den Einflugschneisen
leben müssen, auf die in dieser Studie gestellten Fragen?
Die Fraport AG hat sicherlich gute Gründe, sich nicht für
diese Antworten zu interessieren; denn eine Auswertung der tatsächlich
betroffenen Kerngebiete wurde offensichtlich nicht vorgenommen.
Auch hier wieder der durch-schaubare Versuch, die Menschen mit
vermeintlichen Fakten zu manipulieren.“
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