3. Advent 2005 - 25 Jahre Hüttenkirche
Der Festgottesdienst wurde von Pröpstin
Helga Trösken und den Pfarrern Walter Bohris und Michael
Schwenn-Grohmann gestaltet.
Die Hüttenkirche ist ein Symbol der Hoffnung. Sie ist kein
Relikt aus vergangenen Tagen, sondern ein Ort der lebendigen Auseinandersetzung.
In den regelmäßigen Gottesdiensten wird gemahnt, die
Schöpfung zu bewahren. In Gesprächsrunden wird über
Themen wie Ökologie und der gerechten Verteilung des Wohlstandes
diskutiert. Die Erinnerung an den Kampf gegen die Startbahn West
wird hier in aktuellen Diskussionen fruchtbar gemacht.
Pröpstin Helga Trösken
charakterisierte den heutigen Protest folgendermaßen: Die
Auseinandersetzung findet heute größtenteils in Sälen
hinter verschlossenen Türen statt. Die Menschen, die sich
gegen die Flughafenerweiterung wehren, sind auf der Straße
weniger sichtbar. Sie rief dazu auf, trotz dieses Mißverhältnisses
nicht zu resignieren und weiter Zeichen gegen den Flughafenausbau
zu setzen.
Sie las dazu ein Stück aus dem Buch des Propheten Jesaja
in dem es heißt:
Stärket die müden Hände und macht fest die wankenden
Knie! Saget den verzagten Herzen: «Seid getrost, fürchtet
euch nicht!
Pfarrer Schwenn-Grohmann
schloß in sein Gebet die Aktiven von Greenpeace, Robin Wood,
Attack und alle diejenigen mit ein, die sich für ökologische
Belange und eine gerechte Weltordnung einsetzen.
Käte Raiss, langjährige
Vorsitzende des Förderkreises Hüttenkirche, gab anschließend
bei einer kleinen Feier im evangelischen Gemeindezentrum Walldorf
den Gästen folgendes mit auf den Weg:
Sie hatte lange überlegt, welches
Symbol zur Hüttenkirche und dem Kampf gegen die Flughafenerweiterung
passen würde. Erst hatte sie an eine Kerze gedacht. Das paßt
gut zum Glaubensbekenntnis der Waldenser Lux lucet in Tenebris
– ein Licht leuchtet in der Finsternis. Aber eine Kerze
kann leicht ausgeblasen werden und ist schnell abgebrannt. Wie
wäre es mit einer Fackel? Sie ist stärker und brennt
viel länger als eine Kerze. Käte Raiss zitierte Georg
Christoph Lichtenberg der gesagt hatte, man könne die Fackel
der Wahrheit nicht durch eine Menschenmenge tragen, ohne jemanden
dabei den Bart zu versengen. Doch auch eine Fackel ist irgendwann
erloschen. Aber die Glut unter der Asche, die glimmt immer weiter
und am folgenden Tag wird mit ihr ein neues Feuer entzündet.
Deshalb forderte Käte Raiss alle dazu auf, wie die Glut zu
sein, die jederzeit aufs neue die Fackel der Wahrheit und Gerechtigkeit
entfachen kann und nicht nachzulassen im Kampf gegen die Flughafenerweiterung.
Herbert J. Oswald von
der Bürgerinitiative Mörfelden-Walldorf dankte den Kirchengemeinden
für ihr Engagement und ihre Unterstützung des Protestes
in der Vergangenheit gegen die Startbahn 18 West und heute gegen
die weitere Flughafenerweiterung.
Rede
Herbert J. Oswald
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